Die letzten Monate waren für mich eine Wüstenwanderung gewesen.
Kühles Gel in meinem Nacken, weiche Finger, die gerade noch hart zugepackt haben, auf dem Rücken, Po, von hinten im Schritt, ich stöhne auf, aber da ist sie schon auf den Oberschenkeln.
Ich hörte die zwei sprechen, wie wenn ich in Watte gepackt sei.
Und dann schafft er es wieder, mich aus der Fassung zu bringen: Da stehen vier, sechs, acht Mädchen, nackt, alle mit aufgepusteten Wangen, alle mit Spreizstange zwischen den breitgemachten Beinen, in Grundstellung mit den Händen hinter dem Kopf - vor ihnen je ein junger Mann, die mit Sprühpistole und Pinsel auf der Haut der Mädchen herumfuchteln - ich habe mich von der Überraschung noch nicht ganz erholt, da stellt er mir Jean-Pierre vor, ein netter Franzose, etwas jünger als ich, der mich auch gleich in die richtige Stellung dreht, auf einem kleinen Hocker Platz nimmt, mich noch einmal kritisch von oben bis unten beäugt und dann loslegt: Mit großen Pinselstrichen färbt er meinen Körper ein, Goldfarbe, etwas rot, sprüht einwenig Silberglanz hier und da auf, dann beginnt er, mit feinem Pinsel auf meiner Haut herumzumalen, zu zeichnen, legt Konturen an, Feuerzungen, Blumen, malt, was ihm in den Kopf kommt, malt, als hätte ich ein phantasievoll- aufwendiges Abendkleid mit Stickereien und Pailletten an, malt den Bauch, die Beine, tritt zurück, begutachtet sein Werk, zieht Linien nach, dreht mich links und rechts, lässt mich Bewegungen machen, um zu sehen, ob in den Bewegungszonen alles richtig sitzt, malt den Rücken hinauf, bemalt mich über und über, die Brüste, der Halsansatz, sogar die Oberarme, schließlich landet er beim Hals und dann, dann streichen seine feinen Pinsel auch über mein Gesicht, malen, verfeinern, ziselieren, überall, die Pinselhaare kitzeln, besonders im Schritt und auf den Lenden, immer wieder tritt er zurück, immer wieder verbessert er, immer wieder ändert er, bindet meine Haare anders, drückt mich in eine andere Stellung, reibt hier ein bisschen, ändert dort etwas, tritt ein letztes Mal zurück und ist offenbar zufrieden mit seinem Werk.
Wieder ein Anblick, wie ich ihn mir zwar schon hundertmal vorgestellt hatte, von dem ich aber nicht gedacht hatte, dass er jemals war werden würde.
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